Eisenbahn im Umbruch auf Kuba

Im Februar und März war Bahnblitze auf Kuba unterwegs. Leider ist es nichtbzw. kaum nach Europa durchgedrungen, dass Hurrikane Irma schwere Schäden an der Eisenbahn hinterlassen hat, sodass wir kaum Aufnahmen machen konnten und auch eine Tour nach Mantanzas absagen mussten. Gespräche mit den Einheimischen geben ein schlüssiges Bild: Die Herscheybahn ist etwa 25km östlich von Playa del Este unterbrochen, da die Oberleitung schweren Schaden genommen hat. Auf dem Reststück nach Matanzas ist die Strecke weiterhin in Betrieb. Die Hauptstrecke zwischen Havanna und Santiago ist ebenfalls seit Irma außer Betrieb, da die Gleise auf mehreren Kilometern unterspült wurden. Ein Betrieb ist derzeit nicht denkbar. Eine positive Seite ist allerdings zu verzeichnen: Den Zustand nach Irma hat die kubanische Regierung offenbar zum Anlass genommen, ordentlich in die Infrastruktur, und hier vor allem in die Eisenbahn zu investieren. Höchstwahrscheinlich mit der Unterstützung Chinas. Dessen Investment ist derzeit überall zu sehen, vor allem im Bereich des Omnibusverkehrs. Im laufenden Betrieb konnten wir somit nur einen Schienenbus aufnehmen, der wahrscheinlich von einer Baustelle südlich von Havanna kam. Diese Dieseltriebwagen wurden 2017 vom russischen Herstellter Muromteplovoz für den leichten Personenverkehr auf Nebenbahnen entwickelt und mit einem KaMAZ-Motor ausgestattet. Ansonsten musste das Standmotiv am Handelshafen in Form einer US-Dampflok herhalten.